Mindanao

Mindanao
Mindanạo,
 
südlichste, mit 94 630 km2 zweitgrößte Insel der Philippinen, (1995) 15,15 Mio. Einwohner.
 
Landesnatur:
 
Mindanao hat durchweg Hochland- und Gebirgscharakter; ausgedehntere Ebenen sind nur das Agusantal im Nordosten und die Ebene von Cotabato im W. Mit Ausnahme der Umgebung von Davao sind die Küstensäume schmal. Im nördlichen Zentralteil sind riesige Plateaubasalte und Stratovulkane bestimmend. Sie bauen das Plateau von Lanao-Bukidnon auf. Auch im südlicheren Zentralteil prägen die Vulkane mit dem höchsten Berg der Philippinen, dem Mount Apo (2 954 m über dem Meeresspiegel), das Relief. Das ausgedehnte Cotabatobecken stellt ein junges Sedimentbecken dar. Das durch einen komplexeren geologischen Bau gekennzeichnete Dagumagebirge und die Küstenkordillere im Südwesten sind waldreich, bis heute aber fast unerschlossen. Über einen nur 7 km breiten Isthmus ist die Halbinsel Zamboanga mit dem Hauptteil von Mindanao verbunden; ihr gebirgiger Norden (Mount Dapiak: 2 567 m über dem Meeresspiegel) ist ebenfalls vulkanisch geprägt.
 
 
Mindanao liegt in den inneren Tropen und, mit Ausnahme des Nordostens, außerhalb des Taifungürtels. Die Jahresniederschläge liegen vielfach über 3 000 mm (Surigao: 3 605 mm); sie sinken lediglich im Südosten (Davao: 1 930 mm) und besonders im Südwesten (Zamboanga: 1 125 mm) deutlich ab.
 
 
Mindanao weist reiche Rohstoffvorkommen auf. Dazu gehören bedeutende, zum Teil mit ausländischer Hilfe erschlossene Bodenschätze, wie Kupfererze, Gold und Silber (um Davao), Nickel-, Eisenerze (für beide die reichsten Vorkommen des Landes) sowie Chromit und Bauxit im Nordosten (auf den vorgelagerten Inseln Nonoc und Dinagat). Daneben birgt Mindanao reiche Vorräte an Nutzholz. Für den Export spielen auch die vielfach in Plantagen (zum Teil ausländischer Konzerne) kultivierten Bananen (um Davao), Ananas (östlich von Cagayan de Oro), Kokos- und Ölpalmen, Kautschuk und Manilahanf eine Rolle. Der Anbau von Reis, Mais, Maniok u. a. dient dem Eigenbedarf, ebenso die Küstenfischerei.
 
Die Bevölkerung konzentriert sich in den genannten Flussebenen und entlang den Küsten; das Innere ist, mit Ausnahme der Region um den Lanaosee, dünn besiedelt. Diese peripheren Räume sind die Siedlungsgebiete altindonesische Stämme (Bagobo, Manobo, T'boli u. a.), in die sie von den später eingewanderten (200 v. Chr.-1500 n. Chr.) jungindonesischen Stämmen zurückgedrängt wurden. Sie betreiben Landwechselwirtschaft. - Wichtigste Städte sind Davao im Südosten, Zamboanga im Südwesten und Cagayan de Oro im Norden. Bis in die 1960er-Jahre war Mindanao Hauptzielregion einer hauptsächlich von den Visayas ausgehenden Binnenwanderung (Cebuano: verbreitetste Sprache in Mindanao). - Ein besonderes politisches Problem stellen die 15-20 % der Bevölkerung von Mindanao bildenden Muslime (Moro) dar (sie bilden in zwei der 19 Mindanao-Provinzen die Mehrheit der Bewohner). Ihrer ethnischen Herkunft nach unterscheiden sie sich nicht von den übrigen Filipinos, jedoch identifizieren sie sich mehr mit der islamischen Welt. Dieser seit Jahrhunderten andauernde Glaubenskonflikt eskalierte zu Beginn der 1970er-Jahre zu einem für beide Seiten verlustreichen Guerillakrieg, der erst in jüngster Zeit abebbte (am 2. 9. 1996 Unterzeichnung eines Friedensabkommens durch die größte kämpfende Muslimorganisation, die »Moro National Liberation Front«). (Philippinen, Geschichte).

Universal-Lexikon. 2012.

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